<< archive

ABUNDANCE OF METAL 1

Perishing Mankind - Bastard - Erebos - Oscurita

 
2005-03-04 AT – Graz - Explosiv

Am Gemütlichsten ist ein Explobesuch immer noch dann, wenn dort ein nettes Konzert ansteht. Das ABUNDANCE OF METAL 1, organisiert von PERISHING MANKIND selbst, bot eine Menge Spaß, hervorragende, ausgelassene Stimmung - vor, sowie auf der Bühne - und eine tatkräftige Portion Flowerpower… ääh... Frauenpower.

Nicht komplett überfüllt, sondern gut besucht war das Explosiv somit Schauplatz vierer Bands, die sich vorgenommen hatten im Laufe des Abends auf der Bühne das Beste zu geben und diesen Vorsatz auch durchaus durchsetzten.

Eröffnet wurde die 'Sehenswürdigkeit' dann durch die innovative Musik der OSCURITA Jungs und dem OSCURITA (Bass)Mädel. Wenn auch OSCURITA anfangs ein wenig angespannt wirkten, lockerten sie sich auch im Laufe des Konzerts und lieferten mit dynamischen Gitarrenmelodien, harmonischen Parts einen ganz eigenen Stil mit deutlichen Melodic Death Einflüssen ab. Zwar wirkten die cleanen Gesangsparts auf mich persönlich etwas sehr befremdend, doch fand garantiert auch der ein oder andere Gefallen daran.

Dann machten sich die Murauer EREBOS ans Werk, welche einige bereits am Kaltenbach Open Air sowie kürzlich erst als Vorband beim Graz Konzert von Grave, zusammen mit den abendlichen Headlinern Perishing Mankind, bewundert hatten. Bereits erstaunlich viel Zuseher hatten sich eingefunden. Kein Wunder, denn was EREBOS an diesem Abend darboten, übertraf bei weitem die Leistung so mancher international bekannter und hoch gefeierter Bands. Die spürbare Freude der Erebose, das Publikum mit ihrem ausgeklügelten und eingängigen Melodic Death Metal zu begeistern, schlug auch auf diese um und wurde mit einer Menge wirbelnder Haare, beutelnder Genicke und lauten, begeisterten Anfeuerungen erwidert. So beglückten sie ihre entzückten Zuseher mit mitreißenden Riffs, spannenden Melodien und den tiefen, energischen Growlparts, sowie den erheiternden Ansagen ihres amüsanten Frontmannes. Ein Wahnsinnsauftritt der den Zusehern mit ungeheurer Energie gegenübertrat, sodass diese genauso viel Spaß am Musik hören hatten, wie EREBOS am Musik machen... was will man mehr? Allein dieser Auftritt war es wert, dem ersten ABUNDANCE OF METAL beizuwohnen und seine Nackenmuskulatur erbarmungslos zu schänden.

Die nächste Band, trat wohl den weitesten Weg an, die Deutschen BASTARD gingen mit ordentlich viel Härte ans Werk. Eine bösartige Mischung aus Black und Death Metal machte sich im Explo hörbar, trotz recht guter, anspruchsvoller Musik waren allerdings deutlich weniger Zuseher im Raum als es bei Erebos der Fall war. Anscheinend musste man sich nach dem Erebos Hammer erst einmal eine Bierpause gönnen, ich blieb dennoch vor der Bühne stehen und sah mir an was die deutschen ’Unehelichen Kinder’ zu bieten hatten. Ihren Vorgängern und auch ihren nachfolgern könnten sie zwar weder musikalisch noch von der Bühnenpräsenz her das Wasser reichen und auch ihr Sound wirkte in letzten Viertel ihrer Show bereits etwas monoton, aber dennoch spielte man einen sehr soliden, sehenswerten Auftritt.

Wie die richtig ’Großen’ wurden dann PERISHING MANKIND gefeiert. Mit Nebelmaschine und vom Publikum angeheizt, enterten diese dann die Bühne und spielten einen unglaublich fantastischen Auftritt bei dem sie ihren stark trashigen Death Metal mit zutiefst aggressiven Vocals, gespickt mit hervorragenden Soli zum Besten, und wahrhaftig zum Besten gaben. Sichtlich begeistert war auch die, nach mehr jubelnde Zuschauergemeinde, sodass ABUNDANCE OF METAL 1 mit ganzen 2 Zugaben der großartigen Headliner PERISHING MANKIND beendet wurde.

Ein sehr gelungener Abend mit grandiosen Auftritten von vier Underground Bands, welche wild umfeiert und hoch gepriesen wurden. Weiter gefeiert, bzw. teilweise am Tisch geschlafen wurde dann bei der Aftershowparty in der erst vor kurzem eröffneten und hier auch als Sponsor aufgetretenen Bar Illinois.
Fazit: Sehr sehenswert und Oscurita Bassfrau sowie Perishing Mankind Drummfrau bewiesen dass man als angehörige des ’schwachen’ Geschlechts nicht männlich wirken muss um guten Metal zu spielen... was auch natürlich nie jemand behauptet hatte…

 

story © Robert