Durch eine
unscheinbare Email, die mal nicht dem Spamfilter zum Opfer gefallen
ist, wurde ich auf SINUSOÏDE aufmerksam.
Hinter diesem Solo Projekt findet man den Franzosen Julien Pichard,
der mit 2004 sein virtuelles Debütalbum
präsentiert, welches man sich komplett von seiner Homepage
herunterladen kann. Pichard wuselt bereits seit 1990 durchs
musikalische Zeitgeschehen und hat bis dato unter dem Namen
Dou (auch beim Intro und Outro zu finden) Musik für Kurzfilme
und Videos gemacht.
Mit dem Intro und den ersten Stücken Prisonniére
Du Labyrinthe und besonders bei dem über 8 Minuten
langen Canapé drängen sich die legendären
Slowdive als Referenz nahezu auf. Aber auch diverse andere Genre-Kollegen
wie The Cure und Indochine hinterlassen ihre Spuren. Spricht
man von der kreativen Seite und der Atmosphäre, lassen
sich auch die Franzosen Morthem Vlade Art mit heranziehen.
Julien legt sich stilistisch aber nicht fest. Während man
zu Beginn noch sehr psychedelisch, melancholisch, ja geradezu
in ätherischen Gefilden schwelgt, schlägt man bei
den nachfolgenden Tracks wie z.B. Tourbillon oder Pool
sehr rockige alternative Töne an, um mit Le Navire
und Départ den Kreis zu schließen und
das Album mit dem jazzigen Outro Stase ausklingen zu
lassen. Dazwischen gibt es in den Songs immer wieder mal leicht
jazzige Piano dominierte Anleihen.
Der Song Garcss entstand in Kooperation mit Lubnaroum,
mit dem sich Julien auch den Sprechgesang teilt.
2004 ist ein wunderschön sphärisches
und überraschendes Album, von dem man sich gern gefangen
nehmen und in andere Welten treiben lässt. Hoffentlich
wird es bald mehr Musik von SINUSOÏDE
geben.