SAMMATH Verwoestung/Devastation

 
Label: Folter Records
Release: 2002
Von: EquimanthorN
Punkte: 9.5/10
Time: 41:46
Stil: Black Metal
URL: Sammath
 
Wirklich viel habe ich mir von diesem Album nach SAMMATHs unrühmlichen Abschneiden beim UTBS 2002 nicht erwartet - umso größer war daher die Überraschung, als der Opener Satan Infinity zum ersten mal in angemessener Lautstärke aus meinen Boxen quoll. In vielen Fällen hat die altbekannte 50/50-Mischung aus Black und Death die Eigenschaft, beide Stilrichtungen ihrer Vorzüge zu berauben und als fauler Kompromiß zu enden; hier dagegen entsteht gerade durch Kombination eine Wand aus bösartiger, stumpfer Brutalität, wie sie mir bisher erst äußerst selten untergekommen ist. Stumpfe, abgehackte Riffs und abgrundtiefes Gegrunze treffen auf pure Raserei mit giftig rausgekotztem Kreischgesang, drunter rattert ein unmenschlich schneller Drumcomputer und sorgt für die nötige maschinelle Kälte - Deicide meets Mysticum, und das auch noch derartig dreckig und extrem verzerrt, daß immer wieder jene Art von Soundchaos entsteht, bei dem das Hirn auf Standby schaltet und Adrenalin permanent durch den Körper zu rasen scheint. Zerbrechliche Gegenstände sollten somit vor Genuß außer Reichweite gebracht werden, ebenso wie eventuell vorhandene Marduk-, Mortician- oder Dying Fetus-Scheiben, die beim direkten Brutalitätsvergleich leicht in Richtung Abfallbehältnis oder offenes Fenster wandern könnten. Mir stellt sich nun eigentlich nur noch die Frage, wie (und von wem...) diese Leistung in nächster Zeit noch überboten werden soll - die gewählten Stilmittel werden auf Verwoestung jedenfalls mit fast schon beängstigender Perfektion ausgereizt.