Wirklich
viel habe ich mir von diesem Album nach SAMMATHs unrühmlichen
Abschneiden beim UTBS 2002 nicht erwartet - umso größer war
daher die Überraschung, als der Opener Satan Infinity
zum ersten mal in angemessener Lautstärke aus meinen Boxen quoll.
In vielen Fällen hat die altbekannte 50/50-Mischung aus Black
und Death die Eigenschaft, beide Stilrichtungen ihrer Vorzüge
zu berauben und als fauler Kompromiß zu enden; hier dagegen
entsteht gerade durch Kombination eine Wand aus bösartiger,
stumpfer Brutalität, wie sie mir bisher erst äußerst selten
untergekommen ist. Stumpfe, abgehackte Riffs und abgrundtiefes
Gegrunze treffen auf pure Raserei mit giftig rausgekotztem Kreischgesang,
drunter rattert ein unmenschlich schneller Drumcomputer und
sorgt für die nötige maschinelle Kälte - Deicide meets Mysticum,
und das auch noch derartig dreckig und extrem verzerrt, daß
immer wieder jene Art von Soundchaos entsteht, bei dem das Hirn
auf Standby schaltet und Adrenalin permanent durch den Körper
zu rasen scheint. Zerbrechliche Gegenstände sollten somit vor
Genuß außer Reichweite gebracht werden, ebenso wie eventuell
vorhandene Marduk-, Mortician- oder Dying Fetus-Scheiben, die
beim direkten Brutalitätsvergleich leicht in Richtung Abfallbehältnis
oder offenes Fenster wandern könnten. Mir stellt sich nun eigentlich
nur noch die Frage, wie (und von wem...) diese Leistung in nächster
Zeit noch überboten werden soll - die gewählten Stilmittel werden
auf Verwoestung jedenfalls mit fast schon beängstigender
Perfektion ausgereizt.