Nur durch
einen glücklichen Zufall gelangte ich in Besitz der CD
der Belgier PANTHEÏST, die auf O
Solitude Musik schaffen, die ich schon länger
gesucht hatte. Ein musikalisches Schaffen, das einen aufs Tiefste
berührt, in Depression, Verzweiflung und Melancholie ausartet
und einem das Gefühl von Verlorenheit gibt.
PANTHEÏST
ist die Band rund um Kostas, der Interessierten als Reviewschreiber
von www.Doom-Metal.com
bekannt sein sollte. O Solitude ist
nach ihrem Demo 1000 Years die erste
offizielle Labelveröffentlichung, die sogleich als erster
Teil einer „Funeral Oper“ fungiert – der zweite
Teil des Epos wird ebenfalls beim finnischen Label Firebox herausgebracht
werden.
Das Schaffen
der Belgier baut auf dem Grundsatz eines Pantheisten auf, einem
Anhänger des Pantheismus, einer Weltanschauung die besagt,
dass Gott und die Natur bzw. das Universum denselben Ursprung
haben. Ein Mensch kann dies zwar begreifen, allerdings verdammt
ihn das Bewusstsein dazu getrennt innerhalb unserer Individualität
zu leben und nur der Tod kann dies zerstören und uns zusammenführen.
Diese Erkenntnis führt zu Gefühlen wie Verlorenheit,
Leere und Depression und genau diese Gefühle versucht die
Band durch ihre Musik auszudrücken.
Dabei werden
die verschiedensten Stilelemente eingesetzt, generell ist das
Ganze aber als Funeral Doom zu bezeichnen. Als Vergleiche würden
mir hierbei auf jeden Fall Shape Of Despair sowie My Dying Bride
einfallen, wenn ich Letztere auch nur der Stimmung wegen nenne.
Diese Stimmung, die einen auf knapp 53 Minuten Spielzeit begleitet
und nicht loslassen will, die einen wieder und wieder hinunterzieht
und in die Tiefen der Musik eintauchen lässt. Die schweren
Riffs, die Unwissende als eintönig und langweilig bezeichnen
würden, gepaart mit den stimmlichen Variationen –
einmal wird sanft gesprochen währenddessen an anderen Stellen
im Duett gesungen wird - versetzen den Hörer in einen Tranceartigen
Zustand, der auch noch Minuten nach Ausklingen der letzten Töne
von Curse The Morning Light nicht so schnell abdämpfen
will. Dabei wird bewusst mit dem Gefühl der Hörer
gespielt, man wird von tiefster Depression und Trauer hin zu
Stellen getragen, an denen die Hoffnung ihren Schein bewahrt
- besonders schön gelungen bei Don’t Mourn,
das sowieso durch die instrumentale Umsetzung einen sehr eigenen,
mystischen, sphärischen Charakter hat. Envy Us
ist eine Symbiose aus Musik von F.Chopin und Ludwig Van Beethoven,
was dem Ganzen einen ganz besonderen Reiz gibt. Zu guter letzt
gilt es auch noch die Texte zu erwähnen, die sich nahtlos
in das Klangbild einfügen und die intensive Spannung unterstreichen.
Ein wahrliches
Meisterwerk, das jedem Liebhaber des Funeral Dooms empfohlen
sei - auf dass die sonnigen Frühlingstage nicht mehr ganz
so froh und freundlich erscheinen…