MORS PRINCIPIUM EST – …And Death Said Live

 
Label: AFM Records
Release: 14.12.2012
Von: Stormlord
Punkte: 8.5/10
Time: 46:18
Stil: Melodic Death Metal
URL: Mors Principium Est
 
Enttäuscht haben MORS PRINCIPIUM EST nie – und auch auf dem aktuellen Album gibt es hinsichtlich der Güte der gebotenen Kompositionen überhaupt keinen Grund zur Klage. Der fetzige, ungestüme Stil der Finnen ist von erstklassiger Gitarrenarbeit geprägt, die Musiker fügen hin und wieder dezent moderne Einflüsse hinzu und würzen ihren Sound noch zusätzlich.
Einfach ins Ohr gehende und sofort zündende Stücke finden sich auf …And Death Said Live vorerst nicht, dafür drücken die knackigen Riffs und die wilde Präsentation kräftig nach vorne. Nach der beschaulichen Einleitung The Awakening startet die Band mit Departure überfallsartig, wobei von der ersten Sekunde an die verspielten Gitarrenlinien begeistern können. Das Gespür für eine Pause zur rechten Zeit haben die Jungs auch verinnerlicht: das Tempo wird kurzzeitig gedrosselt, das Keyboard tritt etwas mehr in den Vordergrund, überläßt den druckvollen Gitarren aber bald wieder die Federführung. Auf vordergründig Eindruck schindende Refrains verzichtet man anscheinend bewußt, aber die Langzeitwirkung profitiert von dieser Taktik enorm.
Ein bißchen hymnischer gehen MORS PRINCIPIUM EST bei I Will Return zu Werke und treffen wiederum voll ins Schwarze. Bezüglich der Stimme gibt es keinerlei Experimente in Richtung Klargesang, der heiser-kehlig-kratzige Schreigesang trägt zur aggressiven Gesamtstimmung sein Scherflein bei. Ein paar moderne Einsprengsel sorgen für kleine Farbtupfer während Birth Of The Starchild, doch der Einsatz erfolgt wohldosiert und somit bereichernd.
Während im Verlauf der Kompositionen Bringer Of Light und Ascension die Atempausen stets kurz und das Tempo sonst hoch gehalten werden, kann der geneigte Hörer beim theatralischen Zwischenspiel …And Death Said Live deutlich länger Luft holen; auch der klavierdominierte Beginn von Destroyer Of All läßt mich entspannen, bevor das schnelle Riffing umso heftiger einschlägt. Hier gefallen mir der etwas dunkler wirkende Refrain und die hymnische Grundstimmung. What The Future Holds tendiert dagegen in Richtung Black Metal, bevor es episch endet. Eine ebensolche Schlußsequenz taucht auch beim abschließenden Dead Winds Of Hope auf.
Eine Menge Griffbrettakrobatik drückt dem Album bis zum Schluß einen prägenden Stempel auf. Atemberaubenden Instrumentalachterbahnfahrten sollte man demnach nicht abgeneigt sein, um diesem Werk wohlwollend gegenüberzustehen; wer zudem noch für moderne Anklänge ein offenes Ohr mitbringt und sich am Fehlen von einschmeichelnden Refrains nicht stört, wird mit jeder Menge Dampfhammersongs belohnt werden!