Knapp 2
Jahre nach dem Zweitwerk The Difference
nehmen ARREST erneut Anlauf, um mit Night Stalker
die mit dem Vorgänger erspielte Fanbasis zu festigen und
einmal mehr die schreibende Zunft zu Lobeshymnen zu verführen.
Ob ihnen das diesmal so umfassend gelingen wird ... ich weiß
es nicht. Eigentlich machen sich nichts verkehrt, erfüllen
alle Kriterien, die mich bei The Difference
so begeistert hatten: energiegeladene kraftvolle und eingängige
Songs, welche die gesamte Breite des Heavy Metals abdecken,
seien es nun schnelle Kracher wie der Opener Same Old Story
oder Night Stalker, groovige und treibende Midtempo
Songs wie Dancing On The Edge Of Chaos oder die Wahnsinns
Ballade Desperate Memories. Glänzende Solos, Mitsing-Refrains,
dezente Keyboardlinien und einen wirklich guten Sänger,
der diesmal noch deutlicher nach Ozzy klingt. Dichter, intensiver
Sound und eine Produktion, die einmal mehr Arsch tritt und mächtig
nach vorne los geht. Zu nörgeln gibt es kaum etwas, vielleicht
das Songs wie Silent Truth und Shadows Behind Me
etwas zu langatmig geraten sind, und das im ersteren klarinettenähnliche
Keyboardtöne störend wirken. Sonst also alles in Butter!?
Nein, irgendwie nicht, denn letztendlich fehlt mir diesmal das
gewisse Etwas. Hätte ich ARREST mit Night
Stalker zum ersten Mal gehört, wäre
ich sicherlich in ähnliche Begeisterungshymnen verfallen,
wie noch beim Vorgänger. So aber ist Night Stalker zwar
immer noch ein sehr gutes Album an sich, aber eben nichts Neues.