APOSTLE OF SOLITUDE – Sincerest Misery

 
Label: Northern Silence Production
Release: 10.10.2008
Von: Joking
Punkte: 7.5/10
Time: 70:49
Stil: Doom Metal
URL: Apostle Of Solitude
 
Gar nicht weit entfernt von ihren finnischen Labelkollegen The Wandering Midget (deren The Serpent Coven-Review in weiten Teilen ebenfalls auf Sincerest Misery zutrifft) beackern auch die Amerikaner APOSTLE OF SOLITUDE das steinige Feld des klassischen Doom Metals. Von Beginn an gehen sie etwas vehementer zur Sache, ohne das gepflegte Midtempo auf der Überholspur hinter sich zu lassen. Chuck Browns klagende Vocals, die allerdings nicht jedermanns Sache sein dürften, ausufernde Instrumentalarbeit, bei der vor allem die Gitarren beachtliches leisten, lassen Sincerest Misery zu einem Freudenfest im Tal der Tränen werden. Ein früher Höhepunkt ist das verspielte Instrumental Dark Tower, das sich in fast ungewohnter Leichtigkeit zu einem veritablen Kracher mausert. Aber auch die restlichen Songs erzeugen einen melancholischen, aber nie weinerlichen Sog, in den man sich mit Behagen reinziehen lassen kann, sofern man die begrenzten Mittel des recht puristischen Doom Metals nicht komplett ablehnt. Polternde Drums, haarscharfe, aber bedächtige Gitarrensoli und eigenwillige Breaks sorgen für genügend Abwechslung, so dass auch bei der exorbitanten Lauflänge von über 70 Minuten kaum Langeweile aufkommt. Für Vinyl- Connaisseure gibt es sogar eine Doppel-LP Ausgabe des Albums, die als Bonus drei frühe Stücke spendiert bekommen hat, und so die 100-Minuten Marke fast erreicht.