ANGELLORE
aus Frankreich zelebrieren auf ihrem Erstling Errances
lupenreinen Gothic-Metal, der jedoch jegliche Klippen des Kitsches
umschifft, der diese Musikrichtung manchmal so peinlich macht.
Mit einem Haufen an Einflüssen im Gepäck, einem Sack
voller Melancholie und sehr aufwendigen Arrangements ergibt
sich eine sehr abwechslungsreiche und stimmungsvolle Platte,
der man allerdings natürlich all so ihre Einflüsse
anhört. Wenn die Geige weint kommen einem sofort My Dying
Bride in den Kopf, beim dunklen Klargesang kommt man um Moonspell
und Type O Negative nicht drumherum. Bei den Arrangements sind
Katatonia mit am Start, und ja, auch der weiblich klingender
Klargesang ist mit an Bord… Alles klar? Originalität
steht bei ANGELLORE sicherlich nicht an erster Stelle.
Bevor die meist
schleppenden und episch arrangierten Songs zu sehr in schwelgerischer
Melancholie und kurz vorm Kitsch versinken, hauen der eine
oder andere rockige Part und Growlgesang den Kahn wieder auf
Kurs. Ein Hauch keltischer Folklore umweht den Song Weeping
Ghost, ein weiterer Farbtupfer, danach versackt Errances
jedoch ein wenig, die Ideen wiederholen sich und die allzu
elegische Langsamkeit wirkt etwas ermüdend. Sicherlich
ist Errances atmosphärisch stimmig, dennoch
hätten hier und dort ein wenig knackige Härte, ein
wenig mehr Mut zum Tempo und ein paar zwingendere Hooklines
für etwas mehr Überraschungsmomente gesorgt. Multiinstrumentalist
Rosarius und seine Mitstreiter haben mit Errances
eine solide Platte abgeliefert, dennoch bleibt da einige Luft
nach oben. Ausbaufähige sieben Punkte.
|