2009-07-03-04 DE – Muenster - Hawerkamp
<< back

Dimmu Borgir - Heaven Shall Burn - Dark Tranquillity - DevilDriver - Parkway Drive - Terror - Maroon - Have Heart - Sonic Syndicate - August Burns Red - The Casting Out - God Forbid - Despised Icon - Born From Pain

Den Sonntag ging ich sehr relaxt an und ließ die ersten beiden Bands außen vor. CROSSCUT sind ja ebenfalls Wiederholungstäter, so dass man da nicht wirklich was verpasst hat. Dafür war der Eingang relativ leer und ich fix drin. Das Wetter war weniger heiß und weniger sonnig, sehr zur Freude aller Anwesenden ;) Die Erfrischung per Feuerwehrschlauch wurde trotzdem gerne angernommen...

:: Fotos ::

Ich stieg also mit :: THE CASTING OUT :: ein und dachte mir gleich… das Gesicht kennst du. Das Gesicht des Sängers Nathan Gray. Der sang nämlich noch bei der Erstausgabe des VAINSTREM ROCKFESTES bei Boys Set Fire (die 2006 zu den Akten gelegt wurden). Es wurde gerockt, sich verbogen, gepost und gehüpft. Nathan war bester Laune, bequatschte das Publikum mit Seitenhieben auf die Metal-/Death- & Hardcore Szene und seine Band. Spass auf ganzer Breite :) Musikalisch gab es natürlich kein Core-Zeugs, sondern Indie Rock mir deutlicher Punkschlagseite. Hat mir gut gefallen ;)

Danach ging das Hardcore-Geboller wieder los. Tiefer gestimmte Gitarren, Groove, Breakdowns bis der Arzt kommt. Allerdings konnten :: ARCHITECTS :: nicht wirklich überzeugen. Irgendwie war mir noch nicht nach soviel Geschrei und Gekreische.

So, und danach setzte bei mir erst mal Verwirrung ein. Ich hab immer noch keine Ahnung, mit wem ich :: GOD FORBID :: verwechselt habe, hatte aber zunächst sowohl optisch wie musikalisch ne ganze andere Band auf dem inneren Schirm und freute ich eigentlich auf deutlich rockigere Musik ;) Oder... die klingen auf Platte wesentlich handzahmer als sie sich live geben *lol* Ich hab keine Ahnung. Jedenfalls... knallten uns die Jungs aus New Jersey... hoppla, schon wieder ;) ... mächtig was um die Ohren. Die cleanen Vocals ließ man außen vor, auch was da sonst noch so an Melodie drin steckte. Schade eigentlich. Damit hätten sie deutlich besser punkten können. Also doch nicht verwechselt... ;)

:: AUGUST BURNS RED :: haben da schon deutlich mehr Zugkraft. Jetzt tobt die Meute wieder, und ergeht sich in Circle Pits und die obligatorische Wall Of Death, während Sänger Jake auf den Boxen rumturnt. Das groovt mal richtig!
Setlist: The Truth Of A Liar, Up Against The Ropes, The Eleventh Hour, Composure, Back Burner, Thirty And Seven, Existence

Noch mehr Geballer, noch mehr Deathcore... :: DESPISED ICON :: rücken mit zwei Sänger an, die alle Klischees bedienen, die eher wie Rapper aussehen, denn wie Metaller, ähm... Hardcorler... oder was auch immer. Dabei aber immer schön böse drein schauen, aus den stilechten Klamotten... ;) Das Volk feiert die Kanadier gehörig ab und tobt sich ebenso aus, blutige Nase hin oder her. Nun ja, ich muss gestehen, bei mir stellt sich ein enormer Sättigungsgrad an Death- und Metalcore ein. Ein Song klingt mittlerweile wie der andere und man stumpft ganz langsam ganz dolle ab...
Setlist: A Fractured Hand, Warm Blooded, Bulletproof Scales, Furtive Monologue, In The Arms Of Perdition

Danach bewegen wir uns wieder auf dem Tokio Hotel Kreischniveau. :: SONIC SYNDICATE :: sehen ja schon putzig aus, durchgestylt, wie sie sind ;) Allerdings kann ich den Hype um die Schweden nicht wirklich verstehen. Für Basserin Karin reißen sich Jungs in den ersten Reihen mal eben die Klamotten vom Laib und enthüllen mit Kuli auf die zartbesaitete Brust geschriebene niedliche Sprüche... Madame bedankt sich mit Kussandeutungen *lach* Und es folgen die selben Rituale: Circle Pits und natürlich ne Wall Of Death. Muss sein, und alle machen brav mit. Und... ich muss gestehen... der melodische Metalcore Singsang tat meinen Ohren irgendwie gut...
Setlist: Engaged, Jailbreak, Flashback, Psychic Suicide, Jack Of Diamonds, Red Eyed Friend, Blue Eyed Fiend, Powershift, Denied

Wieder eine Band, von der ich vorher noch wie was gehört hab. Namen und Aussehen nach hatte ich – mal wieder – auf was nicht Core-lastiges gehofft, Pustekuchen! :: HAVE HEART :: reihen sich munter ein. Allerdings nicht mehr lange, wenn ich das richtig verstanden habe. Nach dem Edge Festival am 17. Oktober 2009 ist Schluss mit dem Straight-Edge-Hardcore-Punk der Jungs aus Boston. Ok, ich wird’s überleben ;)

Endlich, endlich Metal!!! :: DEVILDRIVER :: haben ein neues Album am Start (Pray For Villains), kommt in der Woche nach dem VAINSTREAM raus und wurde auch gleich mit dem Titeltrack bedacht. Der Rest ist ein Best-Of aus den ersten drei Alben. Dez Fafara zieht alle Register und ich bin begeistert dabei. Der Rest eher nicht so. Komisch. Ist denen wohl zu metallisch. Pah! Engstirniges Volk ;)
Setlist: Clouds Over California, Die, Not All Who Wander Are Lost, Hold Back The Day, These Fighting Words, Pray For Villains, Before The Hangman's Noose, I Could Care Less, Meet The Wretched, End Of The Line

Und schon isses wieder vorbei. Mit :: MAROON :: geht’s zurück in den Core-Kochtopf, wenn auch ein wenig melodischer. Ok, aber wie bereits erwähnt... ich kann’s irgendwie nicht mehr hören und hab noch genau 2 Hörzellen aktiv, die auf Dark Tranquillity und Dimmu Borgir gepolt sind.

Und mit den Schweden geht es auch nun weiter *hüpf* Vor Freude, nicht Hardcore-Hüpfen oder so. :: DARK TRANQUILLITY :: feiern in Kürze ihr 20 Jähriges Jubiläum und dürfen mit Recht stolz drauf sein :) Miakel Stanne saust über die Bühne wie ein Flummi, steht keine Sekunde still und killt fast die vorgelagerten Boxen, kommt dabei unglaublich sympathisch rüber und kann so auch reichlich „Core“-Fans ziehen. Der Fokus liegt natürlich auf dem letzten regulären Album Fiction, aber auch Klassiker von z.B. The Gallery fehlen nicht. Tolle Show! Mein Highlight des festivals! Und ich freu mich schon auf’s Hellflame :)

Gut gelaunt schwenk ich über zu :: TERROR :: Ist zwar auch Hardcore, aber irgendwie anders ;) Kein überdrehtes Gekreische oder unverständliches Geshoute und es groovt. Wie verrückt. Das macht nun schon wieder richtig Spass ;) Geile Sache das.

Nix gegen :: HEAVEN SHALL BURN :: aber meine Wenigkeit war einigermaßen erledigt. Nach der Pflichtübung im Fotograben verdrückte ich Backstage, um meine müden Füße auf einem Stapel Euro-Paletten auszuruhen. Dabei konnte man prima über den Zaun kucken und sehen, was bei HEAVEN SHALL BURN so abging. Ok, die Meute tobte, prima ;) Noch eine Wall Of Death zu Voice Of The Voiceless und dann… war der Strom weg. Verdutzte Pause, und HSB gar nicht doof, machen sich einfach daran die Bühne zu wechseln ;) Kaum drüben angekommen, ist der Strom auf der On Fire Stage wieder da. Also Kommando zurück. Was für ein Spass und weiter geht’s. Die Wall Of Death tut’s dann auch. Anschließend werden die Mädels aufgefordert mal ordentlich zu surfen – gesagt getan – und schon purzeln sie reihenweise in den Graben. Was sich da aber auch alles als Mädel ausgibt.... nee, nee, nee. HEAVEN SHALL BURN machen auch im Sitzen und aus „der Ferne“ Spass. Ich würde sagen... das zweite Highlight!
Setlist: The Weapon They Fear, Counterweight, Endzeit, Profane Believers, Voice Of The Voiceless, To Harvest The Storm, Forlorn Skies, Disease, Black Tears // Murderers Of The Murderer

Die Australier von :: PARKWAY DRIVE :: hatten sicherlich den weitesten Weg zum VAINSTREAM, auch wenn sie vermutlich eh grad in Europa auf Tour sind ;) Musikalisch hat sich nix geändert, obwohl mir die Australier wesentlich besser gefielen, als so manch andere Wasauchimmer-Core Kapelle. Es gab mehr Melodien, mal ein Gitarrensolo. Überhaupt mehr Metal als Core. Putzig allerdings das „Backdrop“ der Band. Sehr… schlicht *lach*
Setlist: Boneyards, Gimme AD, Idols And Anchors, Carrion, Guns For Show, Knives For A Pro, Smoke 'em If Ya Got Em, Dead Man's Chest, The Siren's Song, Romance Is Dead

Neben den Hip Hoppern der zweitseltsamste Act des VAINSTREAMS ;) Generell betrachtet. Ich hab mich natürlich riesig gefreut... hehe. Und :: DIMMU BORGIR :: ließen sich dann auch gediegen Zeit, überzogen... und die Leute zog es von dannen. Die Norwegischen Blackies sollten eh nur eine Stunde spielen, fingen später an und hörten eher auf... *hmpf* Unsereiner durfte nur mit 100m Abstand in den Fotograben wegen der Pyros *grummel* Als nach klassischem Intro die Band auf die Bühne kam, gab es erst mal ein Geraune unter den verbliebenen Gästen, während DIMMU BORGIR mit Spellbound (By The Devil) vom Durchbruchsalbum Enthrone Darkness Triumphant eröffneten. Ein paar vereinzelte Matten flogen, der Rest schaute sich das eher erstaunt oder distanziert oder gar belustigt an. Ungefähr so wie ich diese Hip Hop Band würde ich sagen ;) Ja, die Show war episch, fulminant, perfekt inszeniert... aber seelenlos.
Setlist: Intro, Spellbound (By The Devil), The Serpentine Offering, The Chosen Legacy, The Maelstrom Mephisto, The Sacrilegious Scorn, Kings Of The Carnival Creation // Puritana, Morning Palace, Progenies Of The Great Apocalypse, Outro

Es ist noch nicht mal 22 Uhr und alles ist vorbei. Meine Wenigkeit genehmigt sich endlich das erste und einzige Bier des Festivals, weil… nur noch 1 Coupon und der Stand mit den Marken hat natürlich schon zu. Bei dem Wetter reicht das auch ;)
Fazit: Nach vier Jahren VAINSTREAM ROCKFEST gibt es immer noch organisatorische Mängel. Und… zwei Tage pures Hardcore-Geballer ist mir schon zuviel. Irgendwann hört sich alles nur noch gleich an und klappen die Ohren, weil nicht mehr aufnahmefähig, dann runter. Das haben die wenigsten Bands so verdient.

 

story & pics © Dajana