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2008-12-20 DE – Hamburg - Knust

Müde Krieger... 32. Schlacht... Das Grande Finale… Mission Complete!

London - Hamburg - Helsinki
Raus aus dem Flieger, aufgetaut, ein bisschen geschlafen, Klamotten gewechselt, Kamera aufgeladen, rein in den Zug Richtung Hamburg. Nach dem ersten 36 Stunden Non-Stop-Trip sollte der Zweite auf dem Fuße folgen ;)
Nach eineinhalben Monaten auf Tour quer durch Europa sehen die Norwegischen Black Metaller von SATYRICON und die schwedischen Hopefuls von ZONARIA in Hamburg dem Tourende entgegen. Müde sind sie, gab es doch nur 3 Days off während des gesamten Trecks, und wer sie gesehen hat, weiß, beide Bands geben auf der Bühne jeden Abend 150%!

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Es ging am frühen Abend auf die Reeperbahn ins unverhofft kleine Knust (um die Ecke von den Docks, Große Freiheit...etc.), wo RR Promoterin Theresa alle Hände voll zu tun hatte, das „Letzter-Tag-Chaos“ zu bändigen und die noch ausstehenden Interviews unter einen Hut zu kriegen. Mein Interview mit Frost war kurz, der Drummer müde, jedoch redselig ;)
Der Club selbst sah aus, als würden nur 400 Leute reinpassen, tatsächlich ist er für 800 ausgelegt, und die sollten sich an diesem Abend auch tatsächlich hineinpressen, will heißen, das Knust war ausverkauft!
Außerdem hat das Knust wohl zum ersten mal eine Bühnenabsperrung und so was wie einen Fotograben gesehen. Tatsächlich standen da Koffer und Scheinwerfer drin, aber ich hab auch noch reingepasst ;)

Zwei Bands (Evile waren ja nach dem Kieferbruch von Ol Drake ausgeschieden), ein früher Beginn (19 Uhr) und ein kurzer Abend (22 Uhr), da anschließend noch eine – man glaubt es kaum – Reggae-Party stattfinden sollte!!! Das kann ja heiter werden... ;)

Auf winzigem Bühnenplatz spielten :: ZONARIA :: pünktlich und hier bereits schon zum zweiten Male auf und begrüßten die Fans mit „great to be back again“. Die waren noch übersichtlich und nahmen es gelassen, ein paar Vorwitzige skandierten sogar Satyricon-Sprüche. Kann ich ja irgendwie verstehen... ist aber unhöflich ;) Egal, die schwedischen Jungspunde ließen sich nicht beirren, spielten einmal mehr eine enthusiastische, energiegeladene Show, um den Leuten ihr Zweitwerk The Cancer Empire (VÖ 24.10.2008) schmackhaft zu machen. Es dauerte zwar ein bisschen, aber Sänger Simon quasselte fröhlich aufs Publikum ein und als auch die symphonischen Knaller zündeten, taute das Volk endlich auf und ließ sich zu Begeisterungsbekundungen hinreißen. Ich finde, ZONARIA sind zum einen wirklich sympathisch und haben zum anderen live gut was gerissen!

Bevor es dann mit :: SATYRICON :: viertel nach 8 weiterging, war das Knust proppevoll und jedermann in erwartungsfroher Haltung... Und die sollte auch nicht enttäuscht werden! Wie schon auf den Gigs zuvor (siehe Livebericht: München + Satan’s Convention) lieferten SATYRICON eine gnadenlos grandiose Show ab! Tja, wie beschreiben... SATYRICON waren eine Macht! Bei exzellentem Sound und in gleißendes Licht getaucht, spielten sie perfekt, präzise und mit gnadenloser Gewalt. Das Knust drohte aus den Nähten zu platzen, so tobten die Fans, die von Satyr, der jederzeit die Fannähe suchte, immer noch angefeuert wurden. Unglaublich intensiv! Als Satyr, im übrigen ausgesprochen charismatisch und gar nicht so arrogant und distanziert, wie ihm immer unterstellt wird, dann auch noch zu Moshpits aufrief, hatte ich ernsthafte Befürchtungen, das es nun die ersten Blessuren geben würde. Gab es aber nicht, stattdessen waren in der ersten Reihe selige Gesichter zu sehen ;) Vom Songmaterial her konzentrierte man sich auf die letzten drei Alben, die thematisch natürlich perfekt zum aktuellen Meisterwerk The Age Of Nero passen, immerhin mit drei Klassikern dazwischen, um die Die-Hard Fans milde zu stimmen ;) Und ja, SATYRICON haben sichtlich die frenetische Begeisterung genossen. Hell yeah, diese Show war sicherlich eins der geilsten Konzerte in 2008!
Setlist: Intro, Repined Bastard Nation, The Wolfpack, Now, Diabolical, Havoc Vulture, Black Crow On A Tombstone, Forhekset, Commando, To The Mountains, The Rite Of Our Cross/The Sign Of The Trident, Die By My Hand, The Pentagram Burns // K.I.N.G., Fuel For Hatred // Mother North

Nach der Show tummelten sich die Fans noch lange im Knust und vergraulten die Rastlocken zu ihrer Reggae-Party. Was für eine doofe Planung aber auch. Glücklicherweise machte sich die Entourage dann aber auf, um durch die Clubs von St. Pauli zu ziehen, wo es ebenfalls Livemusik gab, allerdings die Bands aus Platzmangel AUF!!! dem Tresen spielen.
Für mich war das natürlich eine willkommene Überbrückung, da mein DB Nachhauseservice erst um 5:37 bereit war (der dann noch, obwohl der ICE in Hamburg eingesetzt wird, schon mal ne Stunde Verspätung hatte). Zum Spätdienst um halb zwei hab ich es dann aber pünktlich geschafft! Fertig wie Hölle, aber glücklich ;)

 

story & pics © Dajana