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2005-04-19 DE – Essen - Zeche Carl

Nun ja, eigentlich war ich aufgebrochen, um hauptsächlich DARK SUNS zu sehen (und ein Interview mit ihnen zu machen), die seit ihrem Debütalbum Swanlike zu meinen Lieblingsbands und definitiv zu den „Metal“ Hopefuls in Deutschland zählen. PAIN OF SALVATION kennt man natürlich, spätestens seit deren Überflieger Remedy Lane, dennoch hatte ich sie bisher nie wirklich wahrgenommen. Ein fataler Fehler!
Diese Show in Essen, war die einzige in ganz Deutschland, so dass man auf dem Parkplatz vor der Zeche Carl auch Autokennzeichen aus Hessen und Niedersachsen finden konnte. Die Fans waren regelrecht aus dem Häuschen und fielen ungewöhnlich zeitig in der Zeche ein. Verwundert ob des wilden Treibens schlürfte ich einen Muntermacher und versuchte die Geschichte mit dem Ticket und der Fotoerlaubnis zu regeln (die sich dank Tourmanager Rob ganz plötzlich in Wohlgefallen auflöste. Ein dickes Cheers dafür!!!). DARK SUNS kannte natürlich kaum einer, ein Umstand, der sich schnell ändern sollte...

:: Fotos ::

:. DARK SUNS ~ starteten überpünktlich vor einer proppenvollen Halle. Das Quintett war sichtlich nervös, denn der heutige Tag war nicht nur Tourauftakt, sondern hier teilte man sich die Bühne mit den eigenen Idolen. Mit dem Opener Zero wurde die Nervosität dann aber abgelegt, während das Publikum zunächst verwundert den Sänger suchte – der natürlich hinter dem Schlagzeug saß – und der Beleuchtungsmensch ganz offensichtlich noch irgendwo schlief. Bereits mit dem zweiten Song konnten die Leipziger jedoch das Publikum begeistern und dank der eigenen Crew gab es dann auch eine Lichtshow. DARK SUNS boten eine emotionale und atmosphärische aber leider viel zu kurze Show aus melodischem aber anspruchsvollen und progressiv beeinflussten Death Metal. Alle 6 Songs des halbstündigen Sets kamen vom aktuellen Album Existence, das bereits allerorten außerordentlich gute Bewertungen einfahren konnte. Diese Tour bietet DARK SUNS wirklich eine große Chance, ihr Material einem genau passenden Publikum vorzustellen. Und den Reaktionen nach der Show zu urteilen, ist dies auch wirklich gelungen... Tolles Konzert!
Setlist: Zero, The Euphoric Sense, Her And The Element, You, A Phantom Still, Daydream, Patterns Of Oblivion

:. PAIN OF SALVATION ~ brauchten dann erstmal bis 21 Uhr zum umbauen. Währenddessen gab es bereits eine Menge „Daniel, Daniel“ oder „Pain Of Salvation“ Rufe, sowie Klatsch- und Stampfattacken. Nun war klar, für wen das Publikum hier angereist war ... Dann war es soweit: mit dem Intro flippte das Publikum geradezu aus, während ich erst einmal verwundert den Kopf einzog und PAIN OF SALVATION mit Used losdonnerten. Ja, nun verstehe ich, warum die Dark Suns solch Fans der sympathischen Schweden sind, und ja, nun verstehe ich, was das Publikum so begeisterte... ich verstehe! Denn was ich hier an Show geboten bekam, werde ich wohl so schnell nicht vergessen! PAIN OF SALVATION spielten eine fast 3 stündige Show!!! (in Worten: fast DREI STUNDEN!); 2 ½ Stunden normales Set mit 10 Minuten-Pause und noch mal fast eine halbe Stunde an Zugaben. Dabei wurden alle Register des Bühnenentertainments gezogen. Es wurde geflachst, gewitzelt, Sprüche geklopft und mit den Leuten vor der Bühne kommuniziert, immer für einen Lacher gut, während im Hintergrund über die große Leinwand Ausschnitte aus der aktuellen DVD BE flimmerten. Es gab ein Repertoire aus allen 5 Alben der Band, zunächst die älteren Sachen mit ein paar Stücken vom aktuellen Album BE untermischt und dann im zweiten Part ganz viel von der Remedy Lane, ein paar ältere Sachen dazwischen und ganz viel BE. PAIN OF SALVATION sind das, was Dream Theater heute nicht mehr auf die Reihe bekommen: sie sind schnell, heavy, energiegeladen, zum dahinschmelzen melancholisch und gefühlvoll. Sie sind Metal, sie sind progressiv ohne sich zu Tode zu frickeln, sie sind begnadete Musiker, Entertainer und allesamt verdammt charismatisch! Was für eine Show! Was für ein begeistertes Publikum! Und das, obwohl zumindest Daniel Gildenlöw vor der Tour krank war und eigentlich gar nicht viel proben konnte. Es hat nicht geschadet ;) Die Band platzte vor Spielfreude förmlich aus allen Nähten. Und nach fast 3 Stunden hatten die Fans immer noch nicht genug... Ein unglaubliches Konzert, grandios, das ging ja gar nicht… Ach, was machte eigentlich Winnie Puuh nebst Freunden auf der Leinwand?
Setlist: Intro, Used, Diffidentia, Welcome To Entropia, Winning A War, People Passing By, Oblivion Ocean, Spirit Of The Land-Inside, Inside Out, Ashes, Falling, The Perfect Element // Of Two Beginnings, Ending Theme, Rope Ends, Second Love, Animae Partus, Deus Nova, Dea Pecuniae, Iter Impius /// Undertow, ! (Foreword), Martius / Nauticus II

Tja, ich denke, dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen. Und ich muss mir jetzt ein paar neue CD’s zulegen… ;) Ach ja… und wir haben sie geschlagen… die Griechen und Spanier! Jawoll!

 

story & pics © Dajana