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Kataklysm - Legion Of The Damned - Equilibrium

Månegarm - Milking The Goatmachine

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2011-01-21 DE – Bochum - Matrix

Nach einem ungemein großartigen, aber doch eher besinnlichen Konzerterlebnis gibt es zwei Tage später einfach mal was voll in Fresse. Rüde Ausdrucksweise, aber 100 pro zutreffend ;)
Die Österreichische Tourschmiede Rock The Nation schickt ihr erstes Gespann ins Rennen, ein Wake-Up Call für all jene, die noch nicht ganz im neuen Jahr angekommen sind, denn das Tourpackage heißt nicht umsonst: NECKBREAKER’S BALL! Bunte Mischung, fast schon… strange, aber letztendlich hat man gerade damit ein gutes Händchen bewiesen.

:: Fotos ::

Fünf Bands, frühe Show mit einem frühen Ende. Als Abrisshalle dient einmal mehr die Matrix, was umgehend ein flaues Gefühl verursacht, ob der bekannten Probleme mit Sound, Licht und Luft. Und was man bereits von den vorangegangenen Shows vernahm, verhieß nix Gutes: es wird rappelvoll und die Bühne wird brennen ;)

:: MILKING THE GOATMACHINE :: eröffneten den Reigen und waren einer der Hauptgründe für mein Erscheinen, denn seit dem letztjährigen Party San Open Air liebe ich diese völlig durchgeknallte Truppe aus Ziegenköpfen ;) Erst 2008 gegründet, gab es in 20 Minuten einen musikalischen Querschnitt durch beide bis dato veröffentlichte Alben Back From The Goats (2009) und Seven… A Dinner For One (2010). Die Tube ist bereits rappelvoll und die Stimmung phänomenal. UND – man glaubt es kaum – der Sound macht alles nieder! ;) Na geht doch! In gefühlten 30 Sekunden sind 3 Songs durch und ich muss die Kamera wegpacken, darf mich hernach ganz den Ziegen und Wölfen hingeben. Surf Goataragua ist erwartungsgemäß das Highlight, weil jeder mit-… öhm…brüllt! Total geil! Hat irre Spass gemacht. War nur viel zu kurz *hmpf* Yesss, der Knaller!
Setlist: March Into Shed, Milk Me Up nBefore I Go Go, Seven, Goat-Thrower, Sour Milk Boggie, Here Comes Uncle Wolf, Ding Dong, In The Woods Of Unsuspected, Beware Of The Wolf, Surf Goataragua, Bingo Bongo - I Don't Want To Leave The Congo

Weiter geht’s mit :: MÅNEGARM :: die erstmal so überhaupt nicht ins Konzept passen wollten. War ein totaler Stilbruch… musikalisch. Das Publikum schien ebenfalls wie ausgewechselt. Die Partystimmung war jedenfalls erst mal wech und so richtig wollte auch keine mehr aufkommen. In der ersten Reihe kippt die Erste aus den Latschen und lässt sich anschließend von der Security den Rest des Abends aufpäppeln – so kann man natürlich auch Geld sparen. Aber dem Security-Typen bloß nicht zu viel der Gunst erweisen… undankbare Weibers… Derweil tobt insbesondere Geiger Jan gewohnt lebhaft über die Bühne. Sein Geigenbogen ist ein einziges Fusseldingens und produziert massenhaft unsaubere und dissonante Töne ;)
Setlist: Hraesvelg, Mina Fäders Hall, Bergagasten, Vedergällningens Tid, Daughters Of Eve, I Evig Tid, Hemfärd

Und wieder erfolgt sowas wie ein Komplettaustausch des Publikums. Es sind zwar immer dieselben Gesichter, aber irgendwie werden die Befindlichkeiten regelrecht an- und ausgeschaltet. Zeit für :: EQUILIBRIUM :: die ohne Zweifel die Popsternchen der Pagan Metal Szene sind. Das Fußvolk fängt umgehend an zu toben, die ersten Crowdsurfer purzeln in den Fotograben, während es später „blutige Augen“ bei ner Wall Of Death und diversen Moshpits gibt. Leider ist von der Band nicht allzuviel zu sehen, da sie massivst eingenebelt wird. Als die Wand mal aufreißt, fällt auf, dass die Bassistin diesmal keiner modischen Verirrung erlag und endlich mal ne gute Figur macht. Nicht nur optisch. Da die Musik ausgesprochen bombastisch und die Instrumentation mannigfaltig ist, kommt natürlich vieles vom Band. Und mich deucht, manch symphonische Einleitung ist aus bekannten Themen einfach nur geklaut.
Setlist: In heiligen Hallen, Sturm, Der ewige Sieg, Der Wassermann, Blut im Auge, Heimwärts, Fahrtwind, Met, Aus ferner Zeit

:: LEGION OF THE DAMNED :: können hernach die Stimmung nicht wirklich aufrechterhalten. Nicht, dass das Volk müde wäre (wie man bei Kataklysm sehen wird), die musikalischen Geschmacksrezeptoren der Fans scheinen heute nur einfach anders zu ticken. Schade, denn ich fand LEGION OF THE DAMNED ziemlich geil, auch wenn die Show vielleicht ein bisschen zu routiniert war. Das neue, gerade eben erst erschienene Album Descent Into Chaos knallt ordentlich und es wird abwechselnd ein neuer und ein alter Songs gespielt. Meine Faves des Abends lassen sich jedoch bei den älteren Sachen finden (ich sach nur Malevolent Rapture ;)).
Setlist: Night Of The Sabbat, Legion Of The Damned, Shrapnel Rain, Cult Of The Dead, Death Head’s March, Killzone, Pray And Suffer, The Hand Of Darkness, Son Of The Jackal, Werewolf Corpse

Dann wird einmal mehr umgebaut und :: KATAKLYSM :: lassen A Soulless God vom aktuellen Album Heaven's Venom auf die Fans los. Es gibt kein Halten, die Massen toben, die Jungs bangen sich den Schädel weg, die Mädels kreischen Fronter Maurizio an (man hörte, er sei wieder zu haben ;)) Der wiederum sagte erstmal Danke zu den Fans, die ihn genau hierhin gebracht haben und animiert sie, ihre Träume niemals aufzugeben und dafür zu kämpfen! Recht hat er! Derweil gibt es noch mehr Nebel, Hölle, der verantwortliche Techniker gehört gehängt! Der Schweiß rinnt in Bächen, das Publikum rastet völlig aus und unzählige Crowdsurfer halten die Security auf Trab. Eine unglaublich intensive wie brutale Show und definitiv das Highlight! Der Olymp gehört KATAKLYSM.
Setlist: A Soulless God, Serenity In Fire, The Ambassador Of Pain, Push The Venom, Manipulator Of Souls, Determined (Vows Of Vengeance), Prevail, Years Of Enlightment – Decades In Darkness, In Shadows & Dust, Astral Empire, As I Slither, At The Edge Of The World, The Road To Devastation, Crippled And Broken , To Reign Again, Like Angels Weeping (The Dark)

Um 11 ist Schluss, die Fans sind komplett ausgepowert und verschwitzt und es beginnt die übliche Freitagsdrängelei, da bereits die Discobesucher das Areal in Beschlag nehmen wollen.
Fazit: KATAKLYSM sind das uneingeschränkte Highlight des Abends, gefolgt von MILKING THE GOATMACHINE und dann LEGION OF THE DAMNED. Rein subjektiv nach meinem persönlichen Geschmack natürlich! ;) So, heimwärts Madame…

 

story & pics © Dajana