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THE ULTIMATE DOMINATION TOUR 2005

DECAPITATED - DIES IRAE - HATE - CRIONICS - CREMATION

 
2005-2-21 AT – Graz - Explosiv

Jaaaawoll!!! Ein riesiges Dankeschön an den KV Kaltenbach für die Zusammenarbeit sowie dieses geniale Paket von 4 polnischen Death/Black Bands und den Openern CREMATION!
Schon vor Konzertbeginn stellte ich die These auf, dass dieses Package wohl eher zum Betrachten der musikalisch-technischen Leistungen animieren würde denn zum Headbangen.

Doch während in Graz der Schneesturm tobte, heizten schon CREMATION der Menge mit ihrem eingängigen Death Metal gehörig ein. Die schwer groovenden Songs verleiteten ab dem ersten Ton an dazu, sich der Bewegung des kreisenden Kopfes hinzugeben, was einige Anwesende auch taten. Auch bei mir behielt die oben aufgestellte These gerade mal fünf Minuten ihre Gültigkeit. Der Sound war wirklich erstklassig und auch der Druck und die Spielfreude der Crematoren wußten sehr zu gefallen. So konnte man sich schon bei der ersten Band gut warmbangen, denn es sollten großartige Stunden folgen.

Cremation

Cremation

Die Black Metal Kapelle CRIONICS stellte den Auftakt der polnischen Armada dar und sie ließen mich die knappe dreiviertel Stunde aus meinen ungewaschenen Latschen kippen! Was für eine gewaltige Atmosphäre gepaart mit ungezügelter Power und grandiosen Melodien! Schon der Sänger ließ mit seinem Emperor-Shirt auf die Einflüsse der Band schließen und so sollte es dann auch sein: der Geist der verblichenen Norweger schwebte über den erhabenen Kompositionen, bei denen ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich nun ergriffen genießen oder mitgehen sollte. Ich entschied mich für letzteres und auch einige Reihen im gut gefüllten Explosiv dachten so wie ich und die Haare flogen tonnenweise durch die Gegend. Besonders beeindruckend kam ein Song namens Waterfalls Of Darkness durch die Lautsprecher gedonnert. Zu guter letzt begeisterte noch passender weise eine Coverversion erwähnter Norweger namens The Loss And Curse Of Reverence. Genau so und nicht anders sollte Black Metal klingen: abwechslungsreich, melodiös, teilweise akustische Gitarrenparts und unbarmherzige Härte!!! Für mich die beste Band des Abends! Unmittelbar nach diesem furiosen Auftritt führte mein Weg zum Merchandise Stand, wo zu unglaublichen Preisen die CRIONICS CD verkauft wurde, nämlich um 5 €! Auch die T-Shirts für 12 € waren wirklich billig. Sehr fein!

Crionics   Crionics

Nach kurzer dringend nötiger Bierpause ging es dann mit HATE weiter, die ebenso vom ersten Riff an begeistern konnten. Die polnischen Götter Behemoth konnte man bei HATE zwischen den Noten heraushören, die pfeilschnelle Mischung wurde jedoch immer wieder durch langsamere Passagen aufgelockert. Der Groove war ein ums andere Mal so zwingend , dass das metallische Köpfchen ganz von alleine zu Kreisbewegungen ansetzte. Im Verlauf des Konzertes wurde das Explosiv von der eisigen Atmosphäre der blass geschminkten Horde gefangen genommen und der eine oder andere bangte sich wahrlich in einen Rausch. Fazit einiger Zuschauer: we love HATE!

Hate   Hate

Noch schlimmer für die schon in Mitleidenschaft gezogenen Nackenwirbel waren dann DIES IRAE. Das Tempo war zwar nicht mehr so hoch, dafür glänzten die Songs durch eine schier unglaubliche Intensität. Die Band hatte sichtlich großen Spaß an der Performance und spielte einen sehr dynamischen Auftritt. Leider kann ich nix über die Spielzeit sagen, da mir durch meine Begeisterung mein Zeitgefühl abhanden kam…es bildete sich sogar ein Mini-Moshpit, weil einige Zuschauer nicht mehr zu halten waren.

Dies Irae   Dies Irae

Zum Abschluss enterten dann DECAPITATED die Bühne und deren Sound war dann für mich zu kompliziert, von unzähligen Breaks und Tempiwechseln durchzogen. Halsbrecherisch komplizierte Soli bis auch der letzte Gehörnerv verknotet war verwöhnten die Technik-Freaks, was aber eine Handvoll Metalheads nicht davon abhielt, auch jetzt kräftig abzubangen. Ich genoss die einwandfreie Frickelshow mit großem Interesse. Auch DECAPITATED schafften es trotz größter Geschwindigkeit, nicht im Chaos zu versinken, wofür auch der wiederum tolle Sound mitverantwortlich war.

Decapitated

Decapitated

Ein rundum mehr als gelungener Abend ging so leider seinem Ende zu. Überraschend lag nach dem Konzert eine weiße Decke über Graz und wir lieferten uns vor dem Explosiv noch eine Schneeballschlacht, bevor von Bier und Musik berauscht der Heimweg angetreten wurde.

 

story & pics © Stormlord