<< archive
 

Misery Index - Origin - Burning Skies - Grind Inc. - Infested - Emeth

 
2007-02-10 DE – Essen - Turock

Scheiße, war das geil!!! *lach*... nee... ernsthaft... Mir tut so ziemlich jeder Knochen weh, ganz zu schweigen von den zig blauen Flecken aus der ersten Reihe. Aber das war es wert ;) Die Kamera ist heile geblieben, es war kuschelig warm und man konnte nicht umfallen, perfektes Ambiente. Und so hat ein chaotischer Anfang ein brachial geniales Ende gefunden, yeah!
Aber vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen...
Unter dem Banner von NECROPHAGIST’s noch immer aktuellem Album Epitaph hinterlassen diese und Relapse Labelkollegen MISERY INDEX und ORIGIN sowie Lifeforce Act BURNING SKIES mal nur verbrannte Erde in Europa. Allerdings läuft die ganze Angelegenheit derzeit ohne den Headliner, da NECROPHAGIST kurzfristig die ersten acht Dates der Tour absagen mussten...
Tat der Sache aber nicht wirklich einen Abbruch, denn das zum DEATH FEAST ausgewachsene, abendfüllende Indoor Festival hatte noch drei weitere Bands auf dem Billing, nämlich die Krefelder GRIND INC., die Hamburger INFESTED und die Belgier EMETH. Sieben Mal feinster Brutal Death Metal/Grind/Hardcore, scheiße, war das geil! ;)
Am zeitlichen Ablauf im gut gefüllten Turock (dem Vernehmen nach war es sogar ausverkauft) hat sich dadurch nix geändert, ORIGIN und MISERY INDEX durften lediglich ein bisschen länger spielen.

:: Fotos ::

Extreme Belgian Sickness!!! Los ging es mit :: EMETH :: von deren Gig ich aber nur die Hälfte mitbekommen habe, da zu spät dran. Als ich aber dann doch endlich ins Turock rauschte, war vor der Bühne bereits mächtig was los, Circle Pits waren im Gange und das werte Publikum in bester Brutal Death/Grindcore Laune. Sah zwar alles noch ein wenig distanziert aus, da die Mehrheit an Bar, Merchandise oder oben im Café zu finden war, die Stimmung jedoch war bereits auf Siedetemperatur. In 20 Minuten gab’s mal eben was vom aktuellen Album Reticulated auf die Ohren. Und zum Dank, durfte auch gleich noch ne Zugabe hinterher, nämlich Impermance Of Being vom 2004er Langeisen Insidious. 1A!
Setlist: Eleven, Fallacy Of Reason, Nummer 3, Karmic Impediment, Nummer 2, Nescientia, Impermance Of Being

:: INFESTED :: konnten danach das Level nicht so ganz halten. Die Youngsters aus Hamburg machten dennoch ihre Sache recht gut, Sänger Niklas gurgelte sich die Seele aus dem Leib, während der Rest über die Bühne fegte. Auf die Dauer war das Gebotene vielleicht ein bisschen zu eintönig, fehlte irgendwie der spezielle Kick. Ansonsten sind die Jungs fleißig am werkeln und wollen dieses Jahr noch mit dem Nachfolger von ...Until It Breaks Down Again aus der Hüfte kommen.

Die Krefelder :: GRIND INC. :: gehören ja schon länger zu meinen bevorzugten Grindern und machten wie üblich ihrem Namen alle Ehre ;) Das Gesangsdoppel Chris und Tom hatte zwar ein wenig Probleme sich entsprechend auf der beengten Bühne auszutoben (zweites Drumkit), ließen sich davon aber keineswegs beirren. Los ging es mit Defining The Art Of Pure Brutality vom Debüt Executed, gefolgt von 6 Krachern vom aktuellen Langeisen Inhale The Violence. Vor der Bühne wurde es nun eng und kuschelig warm und es ging mal richtig die Post ab. Alle, die sich bei Emeth warmgetobt hatten, ließen nun der Mosher-Seele freien Lauf. Ne Zugabe gab es hier trotz vehementer Rufe allerdings nicht :(
Setlist: Intro, Defining The Art Of Pure Brutality, Rebirth Of An Ancient Time, Scanning The Molecules, Murder And Slaughter Repeat, While The Vile Wept, Inhale The Swarm, Executed, Cold Irregular Truth, Glorification Of Violence

Die Briten :: BURNING SKIES :: vergnatzten das Publikum zunächst mit übermäßig langer Umbaupause, in deren Verlauf es Drummer Phil irgendwie nicht gebacken bekam, sein Kit auf die Füße zu stellen. Die Strafe dafür war ein verkürztes Set, was umso bedauerlicher war, als sich BURNING SKIES nämlich als schweinegeile Combo entpuppte. Vor der Bühne war alles dicht, während ab der dritten Reihe die Meute gut abging. Da Gitarist Benjamin ausgestiegen ist, touren die Briten derzeit mit einem Sessiongitaristen, der aber – wie Basser Andi und Axeman Liam auch – weitestgehend im Dauernebel verschwand. Lediglich Frontröhre Merv war allgegenwärtig und heizte richtig ein. Die Songs kamen natürlich vom aktuellen Album Desolation… plus dem Titeltrack vom 2004er Debüt. Plötzlich war Schluss und die Gesichter lang...
Setlist: RKD, Lurid Demolition, Murder By Means Of Existence, Fairytale Supremacy, Bauer Power, Desolation... (For The Denial Of Ignorance), Damaged

Dafür wurde man aber umgehend wieder entschädigt ;) Auf nun geräumter Bühne konnten sich :: ORIGIN :: hervorragend austoben. Ich hab die Truppe aus Kansas bisher noch nie live gesehen, kenn aber das Relapse Debüt Echoes Of Decimation, welches mal extrem geil ist. Während sich der schwergewichtige Fronter James Lee mehr auf’s grunzen und böse ausschauen beschränkte, raubten die Fingerkünste von Basser Mike Flores einem fast den Atem. Scheiße, ist der gut! Ebenso tight präsentierte sich ORIGIN Rückkehrer John Longstreth, der sich die Seele aus dem Leib trommelte und dabei aussah, als würde er Eis schlecken. Gitarrist Paul Ryan entging mir gewissermaßen, da ich am anderen Ende der Bühne festgenagelt war und – wie bereits erwähnt – sich die Nebelmaschine im Dauereinsatz befand. Aber der hat bestimmt keinen Deut schlechter gespielt ;) Das war ne Hammershow! Mannomann! Hab mich überhaupt nicht mehr eingekriegt. Leute, wenn ihr die Chance habt, ORIGIN MUSS MAN SEHEN!

Wer nun dachte, das Beste bereits erlebt zu haben, musste mal ganz schnell Luft holen. Die Headliner :: MISERY INDEX :: setzten dem Ganzen dann tatsächlich auch noch die Krone auf! Keine Ahnung, wer hier wen ansteckte, ob es an den liebenswürdigen Deutsch-Versuchen von Sänger/Bassist Jason Netherton lag oder an die bereits völlig ausgeflippte und MISERY INDEX skandierende Meute vor der Bühne. Die Amis tobten sich direkt von der ersten Sekunde an so dermaßen die Seele aus dem Leib, dass einem einfach nur erstmal der Mund offen stehen blieb. Trotz aller Raserei spielten die Jungs so punktgenau und versiert, dass einem ganz schwindlig wurde. Ging ja gar nicht, wirklich. Hölle! Das war der ultimative Konzertgenuss auf beiden Seiten. Einfach nur klasse! Bei soviel Action war natürlich keine Zeit, irgendwas an Songs im Kopf zu behalten, ne Setlist hab ich bisher auch nicht zusammenbekommen. Natürlich gab’s Songs von der Discordia und der Retaliate, von der 2004er EP meine ich, gab es nur einen Song. Naja, vielleicht lässt sich ja noch was zusammenbekommen oder ich frag die Band im Nachgang ;) Scheiße, war das geil! ;)

Was für ein geiler Abend!!! Um 23 Uhr war Schluss und der Saal für die allsamstägliche Metalparty gerüstet, wobei man mit den Bands noch das eine oder andere Bierchen schlürfen konnte. Meine Wenigkeit musste sich dann aber loseisen, da noch eine Frühschicht auf mich wartete. Nach 3 Stunden Schlaf krieg ich zwar nix auf die Reihe, der Bericht immerhin steht. Und nach Feierabend darf mich das Sofa gerne auffressen ;)

Bleibt zu hoffen, dass es unter diesem Banner noch das eine oder andere Konzert/Festival stattfinden wird, mal abgesehen vom DEATH FEAST OPEN AIR im Juni ;)

 

story & pics © Dajana