2003-10-18 DE – Hamm - Maximilianhalle
 
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L’Ame Immortelle - Garden Of Delight - Inkubus Sukkubus - Chamber   - The Cascades - Technoir - The Escape - Dementi - Golden Apes

:: Fotos ::

GOLDEN APES • Pünktlich um 13 Uhr stand ich dann auch wieder auf der Matte ... und das so ziemlich alleine. Die GOLDEN APES hatten es noch schwerer, als Spiritual Cramp am gestrigen frühen Abend. Die GOLDEN APES belegten beim Adlunam Award des Herbstzeitlos Festival den ersten Platz und konnten sich somit auch einen Platz auf dem Black Elben Festival sichern. Musikalisch haben die bis dato noch schlafenden Fans von britischen Gothic Rock definitiv was verpasst. Die Berliner überzeugten auf ganzer Linie mit tiefmelancholischen Melodien, irgendwo zwischen The Cure, Fields und Sisters, jedoch nie auf Eigenständigkeit verzichtend. Toller Anfang!

DEMENTI • Bei DEMENTI handelt es sich um die Gewinner des Bandcontest des Sonic Seducers, der ja auch Pate für das Festival stand. Gerockt wird wie Hölle mit deutschen Texten, die sofort unter die Haut gingen und im Kopf stecken blieben. Welch Wut, Verzweiflung und Anklage in solch jungen Menschen steckt... Eine Band auf die man unbedingt ein Auge haben sollte.

THE ESCAPE • Zeit für Heroen aus alten Zeiten, denn THE ESCAPE existieren seit 1989 und dürften in der Szene ein Begriff sein. Und so langsam füllte sich auch die Halle (nach 15 Uhr) ... Guten Morgen! ;) Lange hat man von der Band nix mehr gehört und ihr aktuelles Album Manderley ist bereits 2 Jahre alt. Die Bielefelder boten gepflegten Gothic Rock mit Anspruch. Mastermind Ingo Klemens hat sich gut in die Rolle des Frontmanns eingefügt (nach Eltens Ausstieg), seinen Gesang und Stil perfektioniert. Und wie zu hören war, arbeiten THE ESCAPE gerade an neuem Material. Hoffen wir, das sich die Band im nächsten Jahr wieder zurückmeldet...

TECHNOIR • Netten Electropop gab es von TECHNOIR, dem Duo bestehend aus Sängerin Julia Beyer (die ja bekanntermaßen auch für den Sonic Seducer schreibt und Medusas liebste Freundin ist *g*) und Steffen Gehring. Die so gern herangezogenen Vergleiche mit L’Ame Immortelle blieben mir zwar verborgen, dennoch kann ich der Sängerin eine ausdrucksstarke Stimme attestieren. Die Bühnenshow war allerdings recht lahm, was den Techniker einmal mehr dazu verleite, alles zu zunebeln.

THE CASCADESTHE CASCADES sind weder Newcomer, noch bereits etablierte Institution. Aber eine Band mit guten Ruf und auf dem besten Wege, sich einen festen Platz in der Szene zu erspielen. Der gebrochene Fuß des Sängers scheint ausgeheilt zu sein, ebenso wie die Handverletzung des Gitaristen. Zum Set gehörte natürlich das aktuelle Album Corrosive Mind Cage, und ein paar Tracks aus dem Debüt. Hier wird old school Gothic Rock der 80iger mit der Moderne verknüpft. Plätscherte der Set anfangs noch ziemlich an mir vorbei, rockten THE CASCADES zum Ende hin immer mehr, bis selbst ich meine helle Freude an der Musik hatte.

CHAMBER – L’Orchestre DE Chambre Noir • Kammermusik für die schwarze Seele :) Der Name ist Programm und so gab es das aktuelle Album Ghoststories And Fairy-Tales perfekt inszeniert. Beinahe jeder ließ sich von den Melodien in seine eigene Welten entführen. Das Ensemble hatte leichtes Spiel mit dem Publikum und wurde anschließend fürstlich entlohnt. Hier sei noch angemerkt, das ich mich freute, Natalie Eis wiederzusehen, die ich schon von Janus und Persephone’s Winterreise her kannte. Ein gelungenes Konzert!

INKUBUS SUKKUBUS • Die britische Kult Band ist zurück mit dem nunmehr 9. Album The Beast With Two Backs. INKUBUS SUKKUBUS hatten sich die letzten Jahre – bis auf Re-Release - relativ rar gemacht. Live mal wieder zu einem Trio geschrumpft, kamen Drums und Keys vom Band. Aber da war das ja nicht die einzige Band. Frontfrau Candia Ridley fegte über die Bühne, wie der Sukkubus höchstpersönlich und ließ die Zungen der männlichen Zuschauer bis zum Boden reichen und geifern. Man atmete förmlich das Testosteron. Musikalisch blieb ich mit gespaltenen Gefühlen zurück: zum einen gab es Songs, die völlig eindruckslos an mir vorbei gingen, dann wieder wurde ich förmlich mitgerissen. Achterbahn der Gefühle.

GARDEN OF DELIGHT • Früher als Fields Of The Nephilim Klon für Arme verschrieen, haben sie nun die Originale überholt, die offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, was Anständiges auf Silikon zu bringen. So kann man GARDEN OF DELIGHT als Ersatz erst mal stehen lassen. Mastermind Artaud Seth scheint eine Reinkarnation von McCoy zu sein und wirkte häufig affektiert. An GARDEN OF DELIGHT spalten sich vermutlich die Geister. Trotzdem gut gemachte Show mit Atmosphäre und einer Lightshow ganz in weiß gehalten. Die Bassistin darf sich zukünftig ruhig mehr bewegen. Und sah Gitarist Mike York an diesem Abend nicht irgendwie wie Haldir aus?

L’AME IMMORTELLE • Eine Band, an der sich ebenfalls die Geister scheiden: entweder man mag sie oder man mag sie eben nicht. Ich persönlich mag nur einige wenige Songs und bin der Meinung, das sich Sonja Kraushofer in dieser Formation weit unter Wert verkauft (erlebt sie mal in Persephone), während Thomas Rainer furchtbar arrogant wirkt und meistens einfach nur nervt. Der Gesang war hier vielleicht auch ein bisschen zu laut abgemischt worden. Nichtsdestotrotz lieferten die Headliner eine gute Show, der sich die meisten nicht entziehen konnten und das Duo entsprechend abfeierten. Musikalisch ging es quer Beet durch bisherige Veröffentlichungen inkl. diverser Kulttitel und der GNR Coverversion November’s Rain.

Und während die anderen wiederum feiern gingen, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Danke für ein schönes Wochenende und man sieht sich im nächsten Jahr wieder. Und danke für die warme Aufnahme bei Freunden eines Freundes (ya know who u r), ich hatte eine Menge Spaß mit Euch, ich hoffe man sieht sich...

 
story & pics © Dajana